Donnerstag, 18. Juli 2013

Es läuft....

Knapp 6 Wochen nach meiner Mitteldistanz im Kraichgau fällt mein Resümee ziemlich positiv aus.
Im Vergleich zu letztem Jahr konnte ich nicht nur schnell wieder mit dem Training beginnen, sondern für mich auch ganz gute Leistungen erzielen. Ich habe mich sehr früh wieder komplett regeneriert gefühlt, was auf jeden Fall für meine Fitness und Ausdauer spricht. Alles habe ich also bei meinem Training nicht falsch gemacht.
Gleich drei Wochen nach der Challenge bin ich aus dem Training heraus bei einem Zehner gestartet, mein Wunschziel war, knapp unter einem 5:10 er Schnitt zu laufen, wirklich erwartet hatte ich das allerdings nicht. Aber die Bedingungen waren ideal: kühle Witterung, fast ganz flache Strecke und irgendwie gute Beine. Ich war dann sogar schneller als ich mir vorgenommen hatte und das auch noch voll in meiner Komfortzone. Aus dem Wohlfühlbereich bin ich erst auf dem letzten Kilometer raus, weil ich gemerkt habe, dass das mit einem Schlussspurt eine für mich richtig gute Zeit werden kann, mit der ich mich letztendlich auf Rang 23 von knapp über hundert Läuferinnen wiedergefunden habe. Fazit: manchmal stimmt eben alles und vielleicht hat die "Fortschritt-Flaute" jetzt endlich mal ein Ende.

Sehr spontan habe ich mich dann vor zwei Wochen zusammen mit meiner Schwester entschieden, den Bodensee-Zipfel zwischen Iznang und Radolfzell zu durchqueren, schwimmend natürlich. Als "Abenteuer" gedacht, hat es sich auch genau als solches rausgestellt: mit einer floßähnlichen Fähre wurden wir mit über hundert anderen Teilnehmern von Radolfzell nach Iznang gebracht, um dann den Rückweg von 2,5 Kilometern zurückzuschwimmen. Vor dem Absprung auf dem Floß stehend konnte man gut das andere Ufer sehen, ebenso die drei Minibojen, die sich etwa auf halber Strecke befanden. Das sollte also kein Problem sein, hier die Ideallinie zu finden und gegen die Kälte war ich sowieso durch den Neoprenanzug geschützt. Also bei Startschuss schön einköpfen, auftauchen - und feststellen: das Wasser ist im Bodensee richtig kalt und die Wellen deutlich höher als mein Kopf, was bedeutete: keine Bojen mehr in Sicht. Blöd war, dass ich mich auf die Bojen verlassen hatte und mir keinen erhöhten Orientierungspunkt am anderen Ufer gesucht hatte. Das war zunächst nicht dramatisch, weil ja noch genügend rote Badekappen um mich rum waren. Diese wurden leider immer weniger, aber ich habe mich unbeirrt weiter durch die Wellen gekämpft, schwimmen konnte man das phasenweise nicht nennen, da die Wellen genau von vorne kamen und mir Sicht und Kraft geraubt haben. Anfangs wurde ich auch nicht stutzig, dass keine roten Badekappen mehr in meiner Nähe waren, denn da ich ja eher zum Höhenflug neige, hielt ich es durchaus für möglich, dass ich einfach alle überholt hatte. Wie sich später rausstellen sollte: Dem war nicht so. Irgendwann fuhr das Begleitboot von der DLRG immer wieder neben mir auf und ab, und ich habe mich noch gefragt, ob das wirklich sein muss, dass die mir noch mehr Wellen machen. Nach ein paar Mal auf und ab wurde ich dann doch stutzig und habe meine Aufmerksamkeit auf Boot, Strecke und gegenüberliegendes Ufer gelenkt, da wurde mir klar, entweder hat mich die Strömung verdammt weit abgetrieben oder die Orientierungslosigkeit hat mich vom Kurs gebracht. Irgendwie habe ich es dann geschafft, wieder die Linie zu finden und bin nach etwas über 54 Minuten aus dem Wasser - sogar an der richtigen Stelle.  Einen heißen Tee später war ich auch der Meinung, dass das eigentlich wiederholungsbedürftig ist - zumal meine Schwester 3 Minuten schneller war als ich und das natürlich eine Revanche auf der Schwimmstrecke erfordert, dann aber mit einer doppelt abgesicherten Orientierungsstrategie :-)

Ein kleines Highlight hatte ich dann letzte Woche, als ich beim 6km-Firmenlauf in Stuttgart gestartet bin - im selben Team wie Joey Kelly. Laufen für einen guten Zweck war angesagt, aber für mich auch zusätzlich Laufen auf persönliche Bestleistung. Und das hat wunderbar hingehauen - trotz Hitze konnte ich eine super Zeit laufen - diesmal allerdings komplett ausserhalb meiner Komfortzone. Aber so ist es halt, nicht immer läuft es geschmeidig, aber das Ergebnis hat absolut gestimmt, und deshalb kann ich auch diesen Lauf als Erfolgserlebnis verbuchen, zumal ich bei den Frauen mit Platz 42 von fast 900 Läuferinnen eine super Platzierung erreicht habe.

In zwei Wochen steht noch der Summertime-Triathlon auf dem Programm, darauf freue ich mich. Ich bin gespannt, ob ich meine Zeit von letztem Jahr um ein, zwei Minuten unterbieten kann - so ist zumindest mal der Plan - und danach mache ich mir Gedanken über meine weitere Wettkampfplanung...