Sonntag, 18. November 2012

Fakten

Streckenbesichtigung heute in Tübingen: Nicht, dass mir die Strecke von letztem Jahr nicht zur Genüge im Gedächtnis geblieben ist, aber die Gelegenheit war ideal, um das Höhenprofil noch einmal zu trainieren. Außerdem wollte ich mich davon überzeugen, dass das Höhenprofil in Tübingen gar nicht so schlimm ist, wie ich das in Erinnerung hatte. Fakt 1: Das Höhenprofil ist immer noch heftig und die Strecke insgesamt sehr anspruchsvoll.
Auf dem Plan stand für heute demnach ein Regenerationslauf mit einer Pace von 6:20. Ich hatte für die 2-Runden-Strecke einen super Laufpartner an meiner Seite - danke Christian :-) und deshalb lief es prima. Nach der ersten Runde war ich auch fest davon überzeugt, dass ich die Strecke dieses Jahr in unter 1:55 h bezwingen kann. Die zweite Runde wurde dann schon härter und plötzlich war ich mir nicht mehr so sicher, der "Todesbuckel" hat mich dann schon sehr gefordert. Allerdings konnte ich mich die meiste Zeit mit meinem Laufpartner bei einer Pace von 6:15 unterhalten. Fakt 2: Wer reden kann, hat Reserven, das macht Hoffnung.
Den Trainingsplan konnte ich letzte Woche leider nur teilweise umsetzen, der Steigerungslauf blieb zwecks Zeitmanagement ganz auf der Strecke und den Tempowechsellauf habe ich durch einen Dauerlauf mit Fahrtspiel ersetzt, sonst hätte ich wie fast immer alleine trainieren müssen und dazu hatte ich keine Lust.
Ich bin echt gespannt, was mich in Tübingen erwartet. Fakt ist, die Strecke eignet sich nicht für persönliche Bestzeiten. Das ist aber ok für mich. Wenn ich es trotzdem schaffe, dann freu ich mich :-)

Sonntag, 11. November 2012

Was für ein beschissenes Wochenende

Die letzten Wochen mit meinem "ultimativen Tübinger Halbmarathon-Trainingsplan" sind eigentlich ganz gut gelaufen. Der Anfang war hart, je ein Bergintervall-Training, Bahntraining und Steigerungslauftraining plus ein langer Lauf pro Woche waren kräftezehrend, aber nach einer ca. dreiwöchigen Gewöhnungsphase ging es langsam aufwärts. Klar gibt es Tage, an denen es sehr gut läuft und Tage, an denen ich mich wirklich durch die Einheit quälen muss, aber bis vor ein paar Tagen konnte ich mich relativ genau an die Vorgaben halten. Donnerstag jedoch der erste Rückschlag: den angedachten 12 km Steigerungslauf musste ich nach 8 km abbrechen und in lockerem Tempo zu Ende bringen. Die Luft war einfach raus, die Beine wollten einfach nicht mehr schneller laufen. Soweit so gut, kann vorkommen. Abhaken, und auf einen guten Tempowechsellauf am Samstag hoffen.

Soweit kam es dann leider gar nicht erst, weil sich Freitag Abend seit Langem mal wieder mein Schwimmer-Ohr gemeldet hat: Eine Hautentzündung im Gehörgang, die zwar völlig harmlos, aber sehr schmerzhaft ist. Die Nacht von Freitag auf Samstag war die Hölle, zudem war mein Ohr Samstag früh dann völlig verstopft. Mir blieb gar nichts anderes übrig als in die Notfallpraxis ins Krankenhaus zu fahren. Das Ohr musste dringend vom Dreck befreit werden, sonst würde die Entzündung immer schlimmer werden. Blöd war nur, dass die diensthabende Ärztin leider überhaupt keine Ahnung von Ohren hatte. Noch blöder war, dass sie aber DACHTE, dass sie sich mit Ohren auskennt. Jedenfalls diagnostizierte sie mir eine Mittelohrentzündung (Hä?) und verschrieb mir ein Antibiotikum. Auf meine Nachfrage, ob das Ohr denn nicht sauber gespült werden müsse, antwortete sie nur, dass man das bei entzündeten Ohren nicht machen darf. Aha. Das ist in etwa so, als würde ich mit einer klaffenden verdreckten Wunde zum Arzt gehen, und der sagt mir, der Dreck müsse leider drin bleiben, aber er könne gerne ein Pflaster draufkleben. Alle Überzeugungsarbeit war umsonst, sie wollte oder konnte mir das Ohr nicht vom Dreck befreien.
In der Apotheke habe ich mir dann erst mal ein "Ohrenspülset" für zu Hause gekauft und diese Prozedur mehrmals wiederholt: nichts zu machen, mit dem komischen Plastikding geht der Dreck nicht raus, da kann ich machen, was ich will. Da kann ich auch so viel Antibiotika nehmen wie ich will. Naja, Lauftraining fiel jedenfalls flach, weil mir das ganze Ohr weh getan hat. Auch die folgende Nacht wurde es nicht besser: heute morgen war die Entzündung - trotz Antibiotika, wer hätt's gedacht- noch schlimmer. Diesmal machte ich Nägel mit Köpfen: Uniklinik Tübingen, HNO-Notfallpraxis.
Glücklicherweise hatte der gute Mann Ahnung und diagnostizierte eine Gehörgangsentzündung. Therapie: Der Dreck muss so schnell wie möglich raus, sonst wird die Entzündung noch schlimmer (sag ich doch), also Ohr absaugen. Das tat zwar weh, aber sofort trat Besserung ein. Außerdem stopfte mir der HNO noch einen halben Meter Tüll mit Salbe ins Ohr - unglaublich was in so ein Ohr rein passt. Und von dem Antibiotikum hat er mir abgeraten, das könne ich entsorgen. Hab ich mir fast gedacht.
Bevor er mich dann heim schickte, meinte er noch, mein Gehörgang sei sehr eng, was vermutlich zu den immer wiederkehrenden Gehörgangsenzündungen nach dem Schwimmen führt. Na toll, ich hab riesige Segelohren, aber enge Gehörgänge? Danke auch, was ist das bitte für eine Scheißkombination?? Umgekehrt wäre mir lieber.
Naja, im Endeffekt läuft es darauf raus, dass ich gestern nicht trainieren konnte - und heute auch nicht, weil es halt immer noch weh tut. Super - meine Bestzeit in Tübingen sehe ich in weite Ferne rücken, weil mir die wichtigsten Einheiten fehlen. Ich könnte kotzen.