Sonntag, 27. Mai 2012

Komische Woche...

Ab heute sind es nur noch zwei Wochen bis zur Challenge. In der vergangenen Woche standen nur noch etwa 70% des üblichen Trainingsumfangs auf dem Programm, dafür aber ein paar härtere Einheiten und ein Koppeltraining.

Wie immer habe ich am Montag meinen Ruhetag eingelegt, der einzige sportfreie Tag in dieser Woche. Dienstag stand dann für abends ein bergiger 13km-Lauf auf dem Plan. Schön war, dass ich nicht alleine laufen musste, weil Steffi und Marco auch laufen wollten. Es ging wie immer gut, aber wir sind auch recht locker gelaufen, außerdem war ich abgelenkt, da ich Marco währenddessen nochmals gelöchert habe, wie mein Tag im Kraichgau ablaufen wird, denn er war schon dabei und ist ja Experte.
Am Mittwoch stand außer 1500m schwimmen nichts auf dem Plan. Nach 1000m der Blick auf die Uhr: 20:57 min. Das ist zwar keine gute Zeit, aber da ich das Gefühl hatte, recht locker unterwegs zu sein, will ich nicht meckern. Aber ein bisschen ärgert es mich, dass ich nicht mehr Gas gegeben habe, vielleicht wäre jetzt endlich mal sub20 dringewesen.
Donnerstag vormittag war eine Radrunde mit ein paar kurzen, aber harten Intervallen angesagt. Vollgas an jedem der fünf Anstiege auf meiner kurzen 31km-Runde. Die Anstiege sind jeweils ein paar hundert Meter lang, und die letzten Meter haben jedes Mal auch entsprechend in den Oberschenkeln gebrannt. Danach war ausruhen angesagt - so gut es mit zwei Kindern eben geht. Eigentlich wollte ich abends nur ein paar km alleine laufen gehen, aber irgendwie hatte ich keine Lust auf Solo-Training, also bin ich zum Lauftreff: 9km auf ziemlich bergiger Strecke mit Treppenintervall und da ich ja diese Woche die Einheiten verkürzen, dafür aber intensivieren wollte, habe ich bergauf immer schön angezogen. Hat super Spaß gemacht, danach waren meine Beine aber ziemlich schwer.
Deshalb wollte ich mich am Freitag eigentlich bis zum abendlichen Schwimmtraining entspannen, aber mein Garten und mein Balkon hatten dringende Pflege nötig, also Pustekuchen. Trotz allem habe ich dann abends beim Schwimmen nochmal richtig Vollgas gegeben: Zuerst 500 m einschwimmen, dann ein paar 25m-Sprints, zwei 50m-Sprints und dann nahm das Schicksal seinen Lauf....die Jugendschwimmtrainerin hatte für einen ihrer Schützlinge ein nettes Sprintprogramm geplant und sie beschloss kurzerhand, dass das auch für mich ein gutes Training wäre. Die junge Dame, kaum älter als meine Tochter, hat ganz schön was drauf, muss ich sagen. Schon beim Einschwimmen hatte ich gesehen, dass sie recht flott unterwegs war, mein Ziel war also ganz klar: Ich werde mich hier nicht blamieren, ich versuche so lang wie möglich, an ihr dran zu bleiben. Ich weiß nicht, wieviele Sprints wir geschwommen sind, irgendwann habe ich aufgehört zu zählen...Im übrigen kenne ich jetzt auch den Unterschied zwischen Sprints und Intervallen. Letztere standen als krönender Abschluss auf dem Programm: Tempo während der ersten 12 Meter auf 100% steigern, dann den Rest der 25m-Bahn das Tempo so halten. Soweit so gut, dachte ich, beim Sprinten gebe ich ja die vollen 25m 100%. Nur der Unterschied: nach jedem Sprint habe ich 20 Sekunden Pause, nach den Intervallen genau 5.
Ich konnte zwar bei jedem Sprint/Intervall mithalten, allerdings vermute ich, dass meine Tariningspartnerin nur 70% gegeben hat. Ich 100. Und fürs Ausschwimmen hat es mir auch nicht mehr wirklich gereicht, 50m, das war es dann...Trotz der Anstrengung hat mir das Training richtig Spaß gemacht, es ist einfach schön, wenn man nicht alleine trainieren muss!
Samstag früh war dann langsam mal Zeit für mein Koppeltraining: geplant waren ca. 2/3 der Rad-Wettkampfstrecke und direkt im Anschluss ein 10km-Lauf. Also bin ich mit dem Rad los, 56 hügelige Kilometer in meinem geplanten Wettkampftempo. Das ging gut, mal abgesehen von den rennradhassenden Autofahrern, natürlich bin ich mal wieder grundlos angepöbelt worden, aber ich hatte Glück, dass der Typ mit quietschenden Reifen weitergefahren ist, denn der war so aggressiv, dass ich eigentlich dachte, der steigt aus. Der Wechsel auf die Laufstrecke war auf den ersten drei Kilometern ziemlich hart, vor allem, weil es im Wald erst mal nur 3km bergauf geht. Als ich dann aber oben war, ging es meinen Beinen prima und ich konnte das Tempo anziehen. Nach 7 km ging es dann nochmal empfindlich bergauf über eine Strecke von einem knappen Kilometer, das war dann recht zäh und anstrengend, der Rest ging aber mühelos. Alles in allem bin ich mit der Einheit ganz zufrieden, vor allem mental war es ganz hilfreich, zu sehen, dass die Schmerzen auf den ersten Laufkilometern tatsächlich irgendwann nachlassen, das gibt Selbstvertrauen.
Heute morgen war dann "Beine locker fahren" angesagt, nur drei harte Bergsprints auf den ersten 4 km, dann aber 17km locker ausfahren und da mein Mann mich mit dem Mountainbike begleitet hat, kam ich auch gar nicht erst in Versuchung. Mittags stand dann ein langer Waldspaziergang auf dem Programm, danach ausruhen und direkt nach dem Abendessen noch ein ganz kurzes Sprinttraining. Zum Warmlaufen einen guten Kilometer den Berg hoch, dann hatte ich auf ebener und gerader Strecke 8 Kurzsprints zu je 8 Sekunden auf dem Plan, dazwischen jeweils 20 Sekunden Traben. An der Länge der Sprints habe ich nichts auszusetzen, denn ich bin wirklich 100% gerannt und die 20 Sekunden Traben haben gerade so zum Luftschnappen gereicht. Trotzdem war ich danach etwas irritiert, denn nach dem letzten Sprint habe ich mich schnell erholt und hatte leider gar nicht das Gefühl, dass das eine gewinnbringende Einheit war...
Überhaupt war das eine komische Woche, ich habe das Gefühl, ich habe mehr ausgeruht und gegessen als trainiert. Das sollte eigentlich eine richtig intensive Woche werden, und obwohl ich die einzelnen Einheiten schon als anstrengend empfunden habe, fühle ich mich nicht völlig erledigt...

Aber für Zweifel an meinem Wochenplan ist es jetzt zu spät, mal sehen, was die nächste Woche hergibt!!


Sonntag, 20. Mai 2012

Noch drei Wochen!

Nachdem die letzte Woche so ungünstig mit einer Erkältung zu Ende ging, habe ich in die darauffolgende Woche eigentlich keine großen Erwartungen gesteckt. Primärziel: Erkältung auskurieren, um die letzten Wochen im Training nochmal so richtig auf die Kacke hauen zu können.

Aber wie so oft kam es anders, ich hatte eine verhältnismäßig gute Woche, und wäre ich nicht immer so kritisch mit mir, würde ich die Woche wahrscheinlich als eine meiner besten Wochen bezeichnen:  180 Radkilometer, 37 Laufkilometer und 2250 Schwimmmeter.

Der Montag jedoch fing erst mal blöd an, der Wecker hat um 6 Uhr geklingelt, Matschkopfstatus: beschissen. Ins Büro konnte ich zum Glück trotzdem, aber an Sport war überhaupt nicht zu denken, also habe ich mich so gut es ging ausgeruht.
Dienstag früh, Matschkopfstatus: nicht mehr beschissen, aber immer noch bescheiden. Trotzdem tauglich für ein lockeres 10km-Läufchen, und nach ein paar harten ersten Minuten ging es dann eigentlich sogar ganz gut. Danach war ich zwar ziemlich erledigt, aber ich hatte eindeutig das Gefühl, auf dem Weg der Besserung zu sein, denn Halsschmerzen und Schnupfen hatten sich zwischenzeitlich schon wieder verabschiedet.
Am Mittwoch ging es mir dann deutlich besser, und ich konnte mich wieder auf das Rad setzen, allerdings aufgrund der Witterung nur auf das Ergometer, aber immerhin habe ich ganze 60 km auf dem Ding gesessen und  somit etwas über zwei Stunden relativ hochfrequent pedaliert. Eigentlich stand für abends noch eine Schwimmeinheit auf dem Programm, aber da ich mich noch nicht hundertprozentig fit gefühlt habe, habe ich diese Einheit fatzen lassen und mich stattdessen ausgeruht.
Donnerstag war dann ein ganz guter Tag, bei schönem Wetter bin ich morgens 12 km gelaufen, und abends nochmal für 30 km auf das Ergometer, diesmal allerdings Intervalltraining, das heißt, ich habe 25 km Gas gegeben und gegen Ende noch 8 harte 20-Sekunden-Vollgas-Intervalle mit jeweils 30 Sekunden Pause absolviert.
Am Freitag konnte ich dann endlich schwimmen gehen, 2000m Strecke und danach 8x25m Sprints mit je 30 Sekunden Pause dazwischen, 50m auspaddeln und fertig. Nach 1000m habe ich spaßeshalber mal auf meine Uhr geschaut, leider keine Verbesserung meiner 1000m-Zeit :-( Allerdings bin ich relativ entspannt geschwommen, zumindest konnte ich danach nochmal 1000m in der gleichen Zeit schwimmen und auch meine Sprints waren genauso "gut" wie sonst auch. Insgesamt würde ich meine Schwimmeinheit also nicht als gut, aber zumindest als akzeptabel bezeichnen.
Am Samstag dann jedoch die große Überraschung: Die große Radeinheit von 90km in unter 4 Stunden, und das bei einem mit dem Kraichgau vergleichbaren Höhenprofil. Wahnsinn, meine bisher beste Radeinheit und im Nachhinein wahrscheinlich die wichtigste Trainingseinheit der gesamten Vorbereitung. Allerdings habe ich auch festgestellt, dass mir das Kurbeln auf dem großen Kettenblatt viel besser liegt als auf dem Kleinen. Ob das wohl Gründe bezüglich meiner Muskelbeschaffenheit hat?
Nach dem Radeln hatte ich eigentlich auch das Gefühl, jetzt durchaus auch noch laufen zu können, aber das von meinem Mann vorbereitete Grillgelage und die Erdbeeren mit Schlagsahne gingen dann einfach vor. Geschlafen habe ich in der Nacht allerdings nicht gut, weiß der Geier, warum, müde genug war ich eigentlich.
Heute morgen habe ich dann jedenfalls die letzte Trainingseinheit für diese Woche absolviert, ein 15km-Lauf, bei dem ich auf den ersten fünf Kilometern zwar schwere Beine hatte, dann hatten sich meine Beine aber wieder an die Belastung gewöhnt.
Dafür, dass die Woche so scheiße angefangen hat, lief es also ganz gut für mich.

Ich kann kaum fassen, dass es jetzt wirklich nur noch drei Wochen sind, und das im Moment überwiegende Gefühl ist Angst. Gestern war es noch Freude, und so wechselt meine Gefühlslage diesbezüglich ständig. Schade, dass ich die Vorfreude nicht einfach uneingeschränkt geniessen kann, aber für "Genuss" ist der Druck angesichts einer derartigen Herausforderung wahrscheinlich einfach zu hoch....

Sonntag, 13. Mai 2012

Heute sollte der Tag sein, an dem ich vor der Challenge meine Form testen wollte, aber mein Körper wollte leider etwas anderes...
Die Woche über haben meine Kinder schon gesundheitlich geschwächelt, beide erkältet, aber angesteckt habe ich mich eigentlich schon lange nicht mehr, deshalb war ich überrascht, als ich gestern Abend erste Anzeichen für eine Erkältung bemerkt habe: Halsschmerzen und Kopfschmerzen . Um für die heutige Sprintdistanz fit zu sein, bin ich daher gestern schon kurz nach neun ins Bett, um mich gesundzuschlafen. Im Prinzip hatte ich auch gut geschlafen, trotzdem heute morgen das Böse Erwachen: zu den Hals- und Kopfschmerzen kam auch noch ein schöner Matschkopf dazu. Ruhepuls im Bett: 70 statt der sonstigen 48. Mir war bewusst, dass ein Wettkampf, erst recht bei den kalten Temperaturen, höchstens dazu führen würde, dass ich richtig krank werde und so die Challenge gefährden würde. Trotz allen Überlegungen bin ich nach Steinheim gefahren, in der Hoffnung, dass es mir dort besser gehen würde und ich starten kann. In Steinheim angekommen musste ich allerdings feststellen, dass es in meinem Zustand völlig unmöglich ist, mich überhaupt zu bewegen und ich eigentlich nirgends anders hingehöre als in mein Bett. Also habe ich die Heimreise angetreten, nicht nur eine Vernunftsentscheidung, denn ich habe mich nicht mal in der Lage gefühlt, das Rad aus dem Auto zu fummeln. Da half alles Hadern nichts: Die Challenge in vier Wochen ist mein Hauptwettkampf, und die heutige Sprintdistanz nichts weiter als ein Training, und wenn man krank ist, trainiert man nicht, basta.
Mir stinkt es gewaltig, denn im Laufe der letzten REKOM-Woche habe ich mich immer besser gefühlt, und gestern früh war ich auch sicher, dass es für mich heute super laufen würde, da sich meine Beine durch den deutlich reduzierten Umfang der letzten Woche sehr gut angefühlt haben. Das ist so ärgerlich, ich war so lange nicht krank, warum ausgerechnet heute? Ich könnte echt heulen vor Wut, aber es hilft nichts: Den Sieg mussten die anderen heute unter sich ausmachen ;-)

Den heutigen Tag habe ich und werde ich dann wohl vollends schlafend verbringen, in der Hoffnung, morgen löst sich alles in Wohlgefallen auf, denn die nächsten drei Wochen sollen nochmal den letzten Schliff geben: je eine lange Lauf- und Radeinheit pro Woche plus kurze hochintensive Intervalle in allen drei Disziplinen. Ich hoffe, mein Körper macht mir hier keinen Strich durch die Rechnung.
Geplant habe ich zwei kurze und eine lange Radausfahrt, zwei kurze und einen langen Lauf und zwei Schwimmeinheiten. Mal sehen, ob das so hinhaut...

Sonntag, 6. Mai 2012

Unglaublich, aber heute in fünf Wochen habe ich die Challenge schon hinter mich gebracht. Und ganz ehrlich, ich bin ganz froh, dass dann endlich der Druck abfällt, denn in meinem Kopf dreht sich gerade fast alles um den Wettkampf.
Ich hatte zwar keine perfekte Trainingswoche, aber eigentlich kann ich halbwegs zufrieden sein, denn ich konnte in allen drei Disziplinen einige Kilometer zurücklegen, dabei sogar in allen Disziplinen ein Intervalltraining abspulen und auch noch ein Koppeltraining einbauen.

Wie immer hat die Woche mit dem trainingsfreien Montag begonnen, und da am Dienstag Feiertag war, konnte ich gleich morgens 53km radeln. Ich war nicht besonders schnell unterwegs, ich habe gut 2h gebraucht bei leicht hügeliger Strecke. Abends war ich dann noch fit genug, um 10km zu laufen, allerdings in recht lockerem Tempo. Am Mittwoch stand nur Schwimmtraining auf dem Plan, aus Zeitgründen bin ich nur schnell 1500m Strecke geschwommen und ab unter die Dusche. Die große Radeinheit stand für Donnerstag auf dem Plan, da ich mir sicher war, dass das wettertechnisch der einzig wirklich günstige Tag der verbleibenden Woche sein würde. Ich bin zwar 87km gefahren, allerdings musste ich nach 57km eine einstündige Mittagspause einlegen, da ich mit meinem Mann zu einem kinderfreien Mittagessen verabredet war. Die restlichen 30km habe ich dann mit Pizza im Bauch zurückgelegt, das war doof, auch deshalb, weil meine Beine durch die Pause schon auf Erholung eingestellt waren. Freitag habe ich mich etwas ausgeruht, abends dann allerdings wieder ein Schwimmtraining absolviert: 1000m Vollgas, 500m ausschwimmen. Leider haben sich die schwimmtechnischen Schlampereien der letzten Wochen (in den Schulferien ausfallen lassen) bemerkbar gemacht:  beim 1000m-Check Ende März habe ich 21:10min gebraucht und nun, fünf Wochen später, gerade mal 13 Sekunden schneller (20:57min). Schade, ich dachte eigentlich, ich könnte endlich unter 20min schwimmen. Ich werde den Test bald wiederholen, weil ich das unbedingt noch vor der Challenge schaffen möchte.
Am Samstag dann der längere Lauf von 15km auf bergigem Profil, das ging wie immer gut. Heute schließlich die letzte Einheit, ein Koppeltraining bestehend aus 21 km Rad auf dem Ergometer und 6km Lauf. Die Radeinheit habe ich als eine Art Pyramidentraining absolviert, ein paar Kilometer einrollen, dann 2 x 500m , 5 x 1000m und 3 x 500m Sprint. Danach bin ich sofort losgelaufen, diesmal in Begleitung meiner Tochter. Deshalb auch in sehr lockerem Tempo, dafür habe ich mir allerdings 3 Sprintintervalle zu je 2 Minuten eingebaut, in denen ich die Richtung gewechselt habe, um meine Tochter dann wieder einzuholen.

Insgesamt waren es diese Woche also 161km Bike, 31km Run und 3km Swim. Wie gesagt, was den Trainingsumfang angeht, war die Woche halbwegs in Ordnung, aber ich fühle mich körperlich nicht wirklich ausgelastet, vielleicht bin ich deshalb nicht ganz so zufrieden. Trotzdem werde ich mich wie geplant an die REKOM-Woche halten. Die kommt zumindest organisatorisch wie gerufen, denn diese und nächste Woche ist bei den Kids Schulstress angesagt...
Am Sonntag ist dann übrigens der Tag der Wahrheit: der mz3athlon in Steinheim, da wird sich zeigen, was sich bei mir seit dem letzten Jahr getan hat!