Sonntag, 22. Juli 2012

Druck

Nachdem ich in den letzten Wochen -mit Abstrichen- ganz gut in meinen Trainingsrhythmus gefunden habe, standen endlich mal wieder reine Laufwettbewerbe an. Als Einstieg sollte der Frauensonnwendlauf herhalten, 8 km, nicht flach, aber trotzdem eine ganz nette Strecke durch den Wald. Leider wollten die Beine nicht so wie der Kopf und dementsprechend bin ich erst nach 40:21 Minuten durch das Ziel gelaufen. Das ist zwar keine so schlechte Zeit, aber wirklich glücklich war ich danach auch nicht, obwohl ich in der Gesamtwertung auf dem 20. Platz und in meiner Altersklasse sogar auf dem 3. Platz landete - übrigens zum ersten Mal in meiner "Läuferkarriere". Fazit: Zeit naja, Platzierung dafür zufriedenstellend.

Umso wichtiger war für mich der heutige Tag: Der Böblinger Stadtlauf, 10km auf einer Strecke, die im Großen und Ganzen in zwei Abschnitte aufgeteilt ist: die ersten 5km hoch, dann 5 km runter. Ich hatte eigentlich vor, die 50-Minuten-Marke zu knacken, aber der Tag verlief mal wieder in echter Chrissi-Manier. Es fing schon damit an, dass ich erst um 7.50 Uhr aus dem Tiefschlaf erwacht bin und kaum in die Pötte kam. Trotzdem schnell anziehen und frühstücken. Ein Blick in den Brotschrank verriet: Nur Vollkornbrot da. Ganz schlecht vor einem Lauf, das geht gar nicht. Also habe ich mich mit zwei winzigen Schokokeksen begnügt. Spät dran war ich auch, das hieß im Endeffekt ohne Frühstück laufen. Naja, lange Rede, kurzer Sinn: mit leerem Magen auf die Strecke, an der Verpflegungsstelle versehentlich Sprudel mit Kohlensäure erwischt und voll verschluckt und dann geht mir auch noch-absoluter Anfängerfehler- bei Kilometer Neun der Schnürsenkel auf. Ganz ehrlich: Es ist schon blöd, wenn die Beine bei einem Lauf nicht das machen, was man will. Wenn dann aber auch noch die eigene Dummheit dazukommt, dann tut das doppelt weh. Das Ende vom Lied war eine beschämende Zeit von 52:47 Minuten.
Das einzig Gute daran war, dass meine Beine nach einem ordentlichen Mittagessen wenigstens wieder völlig entspannt waren, so dass ich zumindest ganz locker noch zügige 36 km auf dem Rad fahren und danach ein anständiges Krafttraining absolvieren konnte.
Trotzdem bin ich richtig enttäuscht. Klar macht sich das Training bemerkbar, aber nur was die Ausdauerleistung angeht. Ich regeneriere schnell, ich kann große Umfänge und auch Intensitäten leisten, aber wenn es um die Wurst geht, macht der Kopf nicht richtig mit. Ich fühle mich regelrecht blockiert durch den Druck, den ich mir selbst mache. Klar, an dieser 50-Minuten-Marke war ich schon so nah dran, dass wirklich nur noch ein Quäntchen fehlte. Aber genau dieser Druck bei einem so kurzen Lauf, wenn ich auf die Sekunde weiß, wie lange ich pro Kilometer brauchen darf, überfordert mich schon im Startbereich. Das Blöde ist: es sind nur noch zwei Zehner, die im September und im Oktober anstehen. Und auf einem von beiden muss es klappen! Das erhöht den Druck noch mehr, denn die Gelegenheiten, noch in diesem Jahr endlich den für mich "perfekten" Zehner zu laufen, sind nicht unendlich.

Wie dem auch sei: Meine Kniekehle ist fast ausgeheilt, beim Radfahren/Schwimmen ist gar nichts zu spüren und beim Laufen zwickt es nur noch ganz wenig, das heißt, einer Teilnahme beim Summertime-Triathlon im August steht nichts im Weg! Juhu! Darauf freue ich mich richtig, die Kombination aus allen drei Sportarten macht einfach immer noch am meisten Spaß!

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