Sonntag, 29. April 2012

Sechs Wochen vor meiner Challenge hatte ich endlich wieder  eine durchweg gute Woche - die mich allerdings auch auf den Boden der Realität zurückgeholt hat.

Nachdem ich mich Montag ausgeruht habe, konnte ich die Trainingswoche am Dienstag mit einem etwas bergigen 10km-Lauf starten. Das Koppeltraining von Sonntag hatte ich noch etwas in den Beinen, aber da ich mit Marco und Steffi gelaufen bin, war ich abgelenkt und konnte die Einheit doch ganz gut hinter mich bringen.
Den Mittwoch habe ich ganz entspannt angehen lassen, das heißt, ich bin abends nur schwimmen gewesen, und weil ich wegen meiner Wade immer noch etwas vorsichtig bin, habe ich auf das Intervalltraining verzichtet und bin einfach 1500 m Strecke geschwommen. Die ersten 1000m habe ich mich auf meine Technik konzentriert, die letzten 500m habe ich das Tempo dann angezogen. Ich denke, diese Woche werde ich wieder Intervalle einbauen, um weiter an meinem Tempo zu arbeiten.
Am Donnerstag war ich dann relativ erholt, da mich das Schwimmen an sich nicht so sehr anstrengt, und weil das Wetter endlich gut war, bin ich 50km mit dem Rad gefahren. Ich habe eine Strecke gewählt, die nicht flach ist, sondern drei längere Anstiege hat, damit sich meine Muskeln endlich an ein etwas anspruchsvolleres Höhenprofil gewöhnen. Trotzdem ging es mir beim Radeln gut, zwischenzeitlich fühlen sich 50km nur noch als kleine Runde an, ich glaube, das ist ein gutes Zeichen!
Freitag stand dann wieder ein längerer Lauf auf dem Programm, 17 km mit ein paar Hügeln und auch das ging glücklicherweise ziemlich gut. Müde war ich dann nachmittags trotzdem und auch die Beine wurden Stunde um Stunde schwerer. Gott sei Dank hatte ich Zeit, mich auszuruhen, denn für Samstag war ja die lange Radausfahrt geplant. Und als ich Samstag früh aufgewacht bin, haben sich meine Beine gar nicht nach  Radfahren  angefühlt. Das Wetter war allerdings traumhaft, und da es meinen Beinen nach dem Frühstück schon besser ging, bin ich sofort auf mein Rad gestiegen und losgefahren. Witzigerweise ging es mir so gut, dass ich die ganze Zeit grinsen musste, die Autofahrer, die mir entgegen kamen, haben sich wahrscheinlich ihren Teil gedacht. Aber die neue Strecke, die ich mir ausgesucht hatte, war toll und das Wetter war einfach so traumhaft, dass ich das blöde Grinsen gar nicht mehr aus dem Gesicht bekommen habe. Nach 60 km verging mir das Grinsen allmählich, kurz gesagt, es wurde langsam blöd: der Hintern tat mir vom Sitzen weh, die Oberschenkel taten mir von den knackigen Anstiegen weh und außerdem war meine Trinkflasche leer und ich hatte voll Durst. Trotzdem bin ich 91km gefahren!
Heute stand dann noch ein lockeres Läufchen auf dem Plan, die 11km konnte ich -wieder auf hügeliger Strecke- so gut laufen, dass das Dauergrinsen plötzlich wieder da war. Am Schluss habe ich den letzten Berg sogar noch für ein Sprintintervall genutzt.
Ich kann also diese Woche auf 38km Run, 141km Bike und 1,5km Swim zurückblicken, das stimmt mich auf jeden Fall zuversichtlich. Trotzdem bin ich endgültig auf dem Boden der Realität gelandet: meine Grundlagenausdauer ist verhältnismäßig gut, um die Challenge zu schaffen, reicht es auf jeden Fall. Ich schätze mal, sogar so, dass ich danach keine Woche pausieren muss. Allerdings fehlt es mir an Wettkampfhärte, sprich groß Tempo aufbauen liegt nicht mehr drin. Für die 91km habe ich, bei etwa mit der Challenge vergleichbarem Höhenprofil, ca. 4:45h gebraucht. Wenn ich da jetzt noch die verkehrsbedingten Verzögerungen abziehe und die Wettkampfmotivation mit einkalkuliere, dann brauche ich (nur mal aus dem Bauch raus geschätzt) trotzdem sicher 4:20h. Dann 2h für den Halbmarathon und mindestens 40 Minuten für das Schwimmen und schon bin ich bei 7 Stunden.

Deshalb werde ich mein Ziel neu definieren: Durchhalten. Mich dabei wohl fühlen. Hoffen, dass ich keine Radpanne habe. Und vielleicht unter 6:50h finishen.

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